Spende zur Aufforstung an die Marktgemeinde Dachsbach

Auszug aus der Fränkischen Landeszeitung Nr. 185 vom Montag, den 12.08.2024:

Etwa 3.000 Quadratmeter misst der Streifen, den die Gemeinde Dachsbach am Kümmelbach zwischen Oberhöchstädt und Rauschenberg aufforsten lässt. Es ist nicht das erste solche Projekt, das die Kommune in die Hand nimmt. Aber in diesem speziellen Fall gingen die Förster anders vor als in anderen Waldstücken.

Wildkräuter, Beerensträucher und vor allem Brennnesseln stechen zunächst ins Auge, wenn man hinter den Zaun schaut. Erst auf den zweiten Blick zeichnen sich die Reihen ab, in denen sich junge Pflanzen zwischen dem üppigen Bewuchs abzeichnen. "Es war ein perfektes Jahr", so der Förster. Ein perfektes Jahr für die Vegetation auf der Aufforstungsfläche, auf der ein klimaresilienter Wald heranwachsen soll.

Das eingezäunte Areal am Waldrand ist von Haus aus feucht. Der Kümmelbach schlängelt daran vorbei und speist auch die Weiher im Talgrund. Anders als in den meisten Jahren zuvor hat es heuer immer wieder einmal kräftig geregnet. Beim Auftreten mit den Stiefeln gibt der Boden nach. Er ist butterweich. Den Boden stuft der Förster als nährstoffreich ein. Vor drei Jahren ragten dort noch Fichten in die Höhe. Eine Baumart, für die Experten keine Zukunft in den hiesigen Breiten sehen. Vielleicht 80 bis 100 Jahre alt war der Bestand, schätzt der Förster.

Dann kam der Borkenkäfer. Fast das ganze Waldstückchen fiel dem Schädling 2022 zum Opfer, der traurige Rest dem Kahlschlag. Das Waldgesetz schreibt in solchen Fällen vor, dass wieder aufgeforstet werden muss. Egal ob Privat-, Staats- oder kommunaler Wald. Die Gemeinde Dachsbach, Eigentümerin von etwa 36 Hektar Wald, stand also in der Pflicht. Und sie sieht sich auch in einer Vorbildfunktion, sagte der Bürgermeister beim kurzen Reviergang. "Wir kriegen auch eine Förderung dafür", ruft er in Erinnerung. Nicht nur vom Ministerium, sondern auch von anderer Seite kommt Unterstützung: Eine örtliche Bank steuerte 1.000 Euro für die Pflanzen bei, weitere 700 Euro sagte Volker Hofmann als Vertreter des Geldhauses für die Pflegemaßnahmen zu.

Die Forstreviere setzen den Waldumbau um. In diesem Fall freilich gab es nichts mehr umzubauen. Der Förster und seine Kollegen fingen bei Null an. Der Wald, der dort in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entstehen soll, wird ganz anders aussehen als sein Vorgänger. Deshalb haben die Forstleute am Kümmelbach nicht auf die üblichen Baumarten gesetzt, die beim Umbau unter den Bedingungen des Klimawandels zum Einsatz kommen, so wie zum Beispiel Elsbeere, Stieleiche, Feldahorn oder Hainbuche. Stattdessen wurden vor allem Erlen und Flatterulmen verpflanzt. Denn die kommen bestens zurecht mit dem feuchten Untergrund.

Insgesamt sind es 300 Pflanzen, sagte der Förster. Das Aufforstungsgebiet sei damit nicht sehr dicht bestückt, erklärte er. Dazu kämen aber junge Bäumchen, die in Form von Naturverjüngung heranwachsen. Als Beispiel zeigte er auf einige Eichen und Erlen. Ohne Zaun hätten sie es dort schwerer, ist sich der Förster sicher. Für das Rehwild sind die jungen Pflanzen eine Delikatesse.

Allerdings werden die Eichen in dieser Umgebung trotzdem einen schweren Stand haben. Der Grund: Die Erlen und Flatterulmen wachsen deutlich schneller und stellen die anderen Arten buchstäblich in den Schatten.

Foto: Karl-Heinz Panzer, FLZ